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Prim. Dr. Claudia Francesconi, SKA-RZ Alland für Stoffwechselerkrankungen und Vorstandsmitglied der ÖDG
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OA Dr. Helmut Brath von der Diabetesambulanz des GZ Süd der Wiener Gebietskrankenkasse und Erster Sekretär der Österreichischen Diabetes Gesellschaft.
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Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher, von der 1. Medizinischen Abteilung des Hanuschkrankenhauses in Wien und Past-President der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG)
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Wann kommt der Frühling für Menschen mit Diabetes?
Die ÖDG fordert anlässlich ihrer Frühjahrstagung das zarte Pflänzchen Diabetes-Strategie zum Blühen zu bringen
(Wien, 4. Mai 2017) – Bei der Frühjahrstagung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) steht die kürzlich veröffentlichte Österreichische Diabetes-Strategie im gesundheitspolitischen Fokus der Diskussion. Das Vorstandsteam der ärztlich-wissenschaftlichen Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-ExpertInnen streicht drei besonders dringliche Punkte hervor und fordert deren rasche Umsetzung:
- Versorgungsstruktur über die Basisversorgung hinaus
- Kompetenzsteigerung für Behandler und Betreuer
- Spezialisierte Gesundheitsberufe stärken bzw. schaffen
Eine Strategie ohne Umsetzung hat keinen Nutzen!
Der Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak von der Ambulanz für Lipidstoffwechsel der Universitätsklinik für Innere Medizin der Medizinischen Universität Graz, erklärt: „Eine Strategie ist eine wertvolle Basis für eine gezielte Planung der Zukunft. Eine solche isoliert – ohne konsekutive Umsetzungsplanung unter Definition von Verantwortlichkeiten, Zeitrahmen, Finanzierung und Evaluationsparametern – hat keinen Nutzen und zeugt von minderer Wertschätzung gegenüber dem Engagement aller ExpertInnen und Stakeholder-VertreterInnen, die daran mitgearbeitet haben. Auch wenn verständlich ist, dass nicht sofort und lückenlos allen Empfehlungen der Strategie gefolgt werden kann, so müssen die dringlichsten Punkte doch unmittelbar aufgegriffen und erste Schritte rasch zur Umsetzung gebracht werden.“
Versorgungsstruktur über die Basisversorgung hinaus
OA Dr. Helmut Brath von der Diabetesambulanz des GZ Süd der Wiener Gebietskrankenkasse, Erster Sekretär der Österreichischen Diabetesgesellschaft (ÖDG) betont: „Wir dürfen uns nicht ausruhen und uns nur über eine kluge Strategie freuen, sondern müssen sofort daran gehen, diese Erkenntnisse auch in die Lebens- und Versorgungsrealität der Menschen mit Diabetes zu bringen. Die Betroffenenzahlen steigen in einem Ausmaß, dass nur eine schnelle Reaktion Erfolg versprechen kann. In Österreich muss es die bestmögliche Primärversorgung geben, unabhängig vom Wohnort, am besten verwirklicht durch ein aufgewertetes Disease Management Programm Therapie Aktiv, mit flächendeckender Schulung für PatientInnen und kontinuierlicher Kompetenzverbesserung für betreuende Ärzte.“
Präsident Toplak ergänzt: „Dahinter muss eine zweite Kompetenzschiene (Ebene 2) aufgebaut werden, damit PatientInnen den Weg zu jenen Ärzten finden, die sich mehr auf Diabetes spezialisiert haben und auch bei schwierigeren Fragestellungen weiterhelfen können. Diabetesambulanzen sollten dann als Tertiärzentren (Ebene 3) fungieren. Momentan fehlt die zweite Ebene noch völlig, was zu einer Überflutung der Ambulanzen führt.“
Eine Volkskrankheit braucht genug kompetente Behandler und Betreuer
„Die Etablierung von standardisierten, akkreditierten Curricula in Fort- und Weiterbildung von ÄrztInnen, Pflegepersonal und DiabetesberaterInnen ist dringend notwendig, um auf die geänderten Rahmenbedingungen der Versorgung und Begleitung einer so großen Zahl chronisch kranker Menschen adäquat reagieren zu können“, unterstreicht Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher, von der 1. Medizinischen Abteilung des Hanuschkrankenhauses in Wien und Past-President der ÖDG. „Begleitet werden muss eine solche Stärkung der Kompetenz von der Möglichkeit, geänderte oder ergänzte Leistungen auch finanziell abzubilden.“
Spezialisierte Gesundheitsberufe stärken und schaffen
Prim. Dr. Claudia Francesconi, von der Sonderkrankenanstalt Rehabilitationszentrum Alland für Stoffwechselerkrankungen ist ebenfalls Vorstandsmitglied der ÖDG und streicht einen weiteren zentralen Punkt der Diabetes-Strategie hervor: „Wenn integrierte Versorgung für alle von Diabetes betroffene Menschen Realität werden soll, muss die Versorgung im niedergelassenen Bereich entsprechend honoriert werden, im Besonderen die Leistungen der mit dem behandelnden und koordinierenden Arzt kooperierenden Gesundheitsberufe müssen entsprechend abgegolten werden. Dazu zählen vor allem die Leistungen von DiabetesberaterInnen und DiätologInnen im niedergelassenen Bereich. Das Berufsbild des Bewegungsberaters ist noch gar nicht etabliert obwohl die Kompetenzen vorhanden wären und diese Beratungsleistung einen großen Effekt auf den Gesundheitszustand und die Lebensqualität der Betroffenen hätte“
Die Strategie steht, wir handeln gemeinsam mit den PatientInnen
Abschließend erläutert ÖDG Präsident Toplak: „Die ÖDG als wissenschaftliche Fachgesellschaft für das Thema Diabetes wird darauf achten, dass der Prozess nicht stillsteht und auf das strategische Denken auch das entsprechende Handeln folgt. Gemeinsam mit VertreterInnen der Selbsthilfe-Organisationen werden wir im Rahmen der ÖDG Frühjahrstagung nächste Schritte abstimmen, damit aus dem zarten Pflänzchen Diabetesstrategie ein starker Baum mit vielen tragenden Ästen wachsen kann, der den Menschen mit Diabetes eine umfassende Versorgung und Betreuung auch in Zukunft bietet.“
Die ÖDG-Frühjahrstagung
Die 33. Frühjahrstagung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft findet von 5. bis 6. Mai 2017 in Innsbruck statt. Das Programm steht unter www.oedg.at/pdf/1705-Programm-FJT.pdf als Download zur Verfügung.
Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-Experten und Diabetes-Expertinnen. Ordentliche Mitglieder der Gesellschaft sind Ärzte und Ärztinnen und wissenschaftlich einschlägig orientierte Akademiker und Akademikerinnen. Assoziierte Mitglieder sind Diabetesberater und Diabetesberaterinnen und Diätologen und Diätologinnen. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft sieht es als ihre Aufgabe, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern. Sie setzt sich daher für die Anliegen der Betroffenen ein. Sie fordert und fördert die stetige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus. Sie unterstützt die Forschung und verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse aller den Diabetes berührenden Fachgebiete sowohl zur Verbesserung der medizinischen Betreuung als auch zur bestmöglichen Vorbeugung von Neuerkrankungen.
Informationen über die Aktivitäten der ÖDG finden Sie unter www.oedg.at
Rückfragehinweis:
Public Health PR;
Mag. Michael Leitner, MAS
Tel.: 01/60 20 530/91;
Mail: michael.leitner@publichealth.at
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