WELT-PARKINSON-TAG 2025

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WELT-PARKINSON-TAG 2025 2025-03-18T12:58:23+00:00

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Prim. Priv.-Doz. Dr. Regina Katzenschlager, Präsidentin der Österreichischen Parkinson-Gesellschaft
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WELT-PARKINSON-TAG 2025 – die Zahlen steigen

Bis 2040 wird mit einer Verdoppelung der Parkinson-Erkrankungen gerechnet

Wien, 18. März 2025. – Am 11. April ist Welt-Parkinson-Tag. Die Österreichische Parkinson-Gesellschaft (ÖPG) macht auf den Anstieg der Neuerkrankungen und die bereits existierenden guten Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam. Die wissenschaftliche Gesellschaft verweist auf aktuelle Forschungserfolge, betont den Wert der Früherkennung und fordert eine flächendeckende Versorgung auch im ländlichen Raum. Einen öffentlichen Beitrag zur Bewusstmachung der Parkinsonerkrankung leistet eine Info-Veranstaltung im Audimax der Innsbrucker Med Uni am 10. April 2025.

Parkinson ist, nach der Alzheimer-Krankheit, zwar die zweithäufigste jedoch die am schnellsten wachsende neurodegenerative Erkrankung weltweit. In Österreich sind derzeit mindestens 25.000 Menschen betroffen, mit einer erwarteten Verdopplung der Erkrankungszahlen bis 2040. Obwohl Parkinson häufig zwischen dem 55. und 60. Lebensjahr diagnostiziert wird und das Risiko zu erkranken mit dem Alter ansteigt, können auch jüngere Personen unter 40 erkranken. Häufig auftretende Symptome wie Gangstörungen, Zittern, aber auch neuropsychiatrische Begleiterscheinungen wie Depressionen und Angstzustände haben einen erheblichen negativen Einfluss auf die Lebensqualität nicht nur der Patient:innen selbst, sondern auch von deren Angehörigen. Ursächlich kommt es bei Parkinson zu einem vorzeitigen Absterben von Dopamin-produzierenden Nervenzellen. Es gibt zwar eine genetische Mitbeteiligung, dennoch sind die genauen Gründe, warum Menschen die Parkinson-Krankheit entwickeln, zumeist unklar.

Diagnose

Eine rechtzeitige Diagnosestellung ist entscheidend, denn nicht-pharmakologische Maßnahmen wie sportliche Aktivitäten und Physiotherapie tragen nachweislich dazu bei, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Symptome zu lindern. „Parkinson ist zwar nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar – vor allem, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Therapie kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern und ihnen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben ermöglichen”, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Regina Katzenschlager, Präsidentin der Österreichischen Parkinson-Gesellschaft.

Behandlung

Die Behandlung von Parkinson basiert auf einer Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen. Gut erprobte Arzneimittel wie Levodopa, das im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird, helfen, die Symptome zu lindern, während Sport, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie die Mobilität und Lebensqualität verbessern können. In manchen Fällen kann dann, wenn eine optimale Kontrolle mit Tabletten nicht mehr möglich ist, eine sogenannte Pumpentherapie zum Einsatz kommen. Dabei werden Patient:innen kontinuierlich mit Medikamenten gegen Parkinson versorgt, wodurch Wirkschwankungen im Medikamentenansprechen, aber auch Überbewegungen reduziert werden können. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die tiefe Hirnstimulation, bei der Elektroden gezielt Impulse in bestimmte Hirnregionen senden, um diese Wirkungsschwankungen zu lindern. Die Lebenserwartung von Parkinson-Patient:innen ist heutzutage durch moderne Behandlungsansätze kaum verkürzt. Die Lebensqualität hängt jedoch maßgeblich von einer frühzeitigen und umfassenden Betreuung ab. „Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung. Deshalb muss die Behandlung laufend angepasst werden. Dafür ist es wesentlich, Kontakt zur behandelnden Neurologin oder zum Neurologen aufrechtzuerhalten. Deshalb unser Appell: Dran bleiben – an der Therapie und an der Bewegung“, betont Katzenschlager.

Flächendeckende Versorgung

Die Versorgung für Parkinson-Patient:innen ist in Österreich nicht überall im gleichen Ausmaß gewährleistet. In ländlichen Regionen besteht oft ein eingeschränkter Zugang zu Fachärzt:innen, Diagnoseverfahren und therapeutischer Unterstützung, wie zum Beispiel durch Physio-, Ergotherapeut:innen oder Logopäd:innen. Lange Wege und Wartezeiten sind für Menschen mit einer Parkinsonerkrankung sehr belastend. Die Österreichische Parkinson-Gesellschaft fordert daher eine Verbesserung der Versorgungsstrukturen, um allen Betroffenen eine kontinuierliche und individuelle therapeutische Betreuung zu ermöglichen.

Vorbeugung

Nur etwa zehn Prozent der Parkinson-Fälle gehen auf direkte familiäre Vererbung zurück, in den anderen Fällen sind es nach jetzigem Wissensstand eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren. Durch eine Vielzahl an Maßnahmen kann der Erkrankung gegengesteuert werden. Dazu gehört die Vermeidung von Umweltfaktoren wie Pestiziden und Luftverschmutzung, die als Mitauslöser der Erkrankung gelten. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßiger Sport, insbesondere Ausdauertraining, Kraftsport sowie koordinative Sportarten, wie Kickboxen oder Tischtennis, helfen nachweislich, Symptome zu lindern. Ob diese auch das Risiko, an Parkinson zu erkranken, direkt senken, ist Gegenstand der Forschung. Was sich aber günstig auf den Verlauf auswirken dürfte, sind ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und körperliche und geistige Aktivitäten.

Neue Erkenntnisse in der Forschung

Es gibt berechtigten Grund zur Hoffnung, dass Parkinson bald besser behandelt werden kann. Einen möglichen Ansatz könnten sogenannte monoklonale Antikörper gegen bestimmte, bei Parkinson erhöhte, Eiweiße darstellen, die das Voranschreiten der Erkrankung bremsen. Auch mehrere andere Ansätze werden derzeit erforscht, um den Krankheitsverlauf selbst günstig zu beeinflussen. Die Genetik ist ein weiterer wichtiger Bereich für die Forschung, wobei auch hier eine Verlangsamung der Krankheit angestrebt wird.

Die Therapie der Gehirnstimulation wird ebenfalls weiterentwickelt. Durch sogenannte „Closed-Loop-Stimulation“ kann der Bedarf an Stimulationsstärke automatisch angepasst werden, wodurch Nebenwirkungen verringert und die Wirkung optimiert werden können.

Im Bereich der Früherkennung wird nach sogenannten Biomarkern gesucht, die bereits viele Jahre vor den ersten Symptomen ein Erkrankungsrisiko zeigen könnten. Eine frühzeitigere Diagnose und deshalb bessere Therapie wäre dadurch möglich.

Info-Veranstaltung zum Welt-Parkinson-Tag in Innsbruck am 10. April 2025

Die Österreichische Parkinson-Gesellschaft lädt anlässlich des Welt-Parkinson-Tages zu einer umfassenden Informationsveranstaltung ein. Diese findet am 10. April 2025 im Audimax der Medizinischen Universität Innsbruck, Fritz-Pregl-Straße 3, statt. „Ziel unserer Veranstaltung ist es, das Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorzustellen und den Austausch zwischen Betroffenen, Fachleuten und Interessierten zu fördern“, so Katzenschlager abschließend. Parkinson-Expert:innen bieten einen interdisziplinären Einblick in die Therapie und Forschung. Weitere Infos finden Sie hier.

Welt-Parkinson-Tag

Der Welt-Parkinson-Tag findet jährlich am 11. April statt. Der Tag wurde zu Ehren von Dr. James Parkinson, dem Entdecker der Krankheit, gewählt – sein Geburtstag fällt auf den 11. April 1755. 1817 hat er erstmals die Symptome der später nach ihm benannten Erkrankung beschrieben. Seit 1997 wird dieser Tag weltweit genutzt, um das Bewusstsein für die Erkrankung zu heben, Betroffene und Angehörige zu unterstützen sowie Fragen zum Thema Parkinson zu beantworten.

Über die Österreichische Parkinson-Gesellschaft (ÖPG)

Die Ziele der ÖPG sind die Unterstützung der Forschung sowie die ärztliche Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Parkinson-Erkrankung und anderer Bewegungsstörungen. Die ÖPG strebt ein gesteigertes öffentliches Bewusstsein für die Problematik der Parkinson-Syndrome und anderer Bewegungsstörungen sowie eine Verbesserung der medizinischen und psychosozialen Versorgung betroffener Patient:innen an.

Die ÖPG arbeitet dazu mit den entsprechenden nationalen und internationalen Fachgesellschaften, wie der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) und der „International Parkinson and Movement Disorder Society“ (MDS) sowie der forschenden Industrie und den Selbsthilfegruppen zusammen. Die nächste Jahrestagung der Österreichischen Parkinson-Gesellschaft findet im Oktober 2025 in Graz statt.

Weitere Infos unter: www.parkinson.at

 Rückfragehinweis:
Public Health PR
Thomas Braunstorfer
Tel.: 01/6020530/91
thomas.braunstorfer@publichealth.at

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